Juckreiz

immer gleich eine Allergie?

 

Ständiger Juckreiz ist für ein Tier nicht nur unangenehm. Nicht selten entstehen durch Lecken oder Kratzen infolge eines solchen Reizes massive eitrige Ekzeme oder schlimme Hautwucherungen.

Die häufigsten Ursachen für einen Juckreiz sind FLÖHE. Aber auch Milben, Hautpilze, Akne, Nieren- und Leberschäden, Hormonstörungen oder bestimmte Futtermittel können zu massiven Hautproblemen führen. Zunehmend werden Hunde und Katzen von Allergien geplagt. Wie beim Menschen, so ist es dann oft auch beim Tier ein langer Weg, bis die genaue Diagnose feststeht.

 

Was wird zunächst unternommen?

Als Erstes müssen die häufigeren (und auch harmloseren) Ursachen, wie etwa Parasiten, insbesondere Flöhe, oder Hautpilze, ausgeschlossen oder gegebenenfalls behandelt werden. Verschwindet dann der Juckreiz nicht, ist eine Blutuntersuchung, die die Organfunktionen dokumentiert, der nächste Schritt.

Hat sich auch hierbei kein Hinweis auf eine Störung, z.B. einen Leberschaden, eine Nebennierenrinden - Insuffizienz oder eine Schilddrüsen - Unterfunktion, ergeben, muss zum ersten Mal an eine Unverträglichkeit oder an eine Allergie gedacht werden.

 

Was ist denn überhaupt eine "Allergie"?

Jeder Säugetierkörper produziert mit seinem Abwehrsystem sogenannte Antikörper, die dann Bakterien, Viren und andere "Fremdstoffe" bekämpfen. Manchmal allerdings "rastet" dieses System aus noch unbekannten Gründen "aus". Dann werden auf einmal lauter unsinnige Antikörper hergestellt, die über eine Freisetzung des Botenstoffes Histamin juckende Pusteln, allergische Durchfälle oder auch Asthma und allergische Bronchitis bewirken können. Im schlimmsten Fall reagiert der Körper mit einem manchmal tödlich endenden Schock, der so genannten Anaphylaxie.

Allergisch werden kann man nur gegen Stoffe, die ein Körper schon (kurz oder auch sehr lange) kennt, niemals aber gegen etwas, mit dem man bisher noch nie Kontakt hatte.

 
Und wie findet man heraus, ob eine Allergie den Juckreiz ausgelöst hat?

Hier gibt es drei Möglichkeiten:

1) Man versucht, durch gutes Beobachten und Überlegen, herauszufinden, in welcher Situation, oder nach dem Fressen von welchem Futter, sich das Tier besonders stark juckt. Manchmal kann man so die Ursache finden und beseitigen (Kosten: 0,-Euro). Falls man die Ursache nicht so findet, kann man

2) weitere Blutuntersuchungen machen; zunächst wird ein sogenannter "Allergie - Vor - Test" zeigen, ob überhaupt weiter auf eine Allergie untersucht werden sollte (Kosten: ca. 50 Euro).

Ist dies gewiss, wird das Blut auf die wichtigsten Allergien weiteruntersucht (Kosten: ca. 20 Euro pro Einzelwert, i.d.R. 5-7 Einzelwerte) . Und wenn auch so nicht die eindeutige Ursache zu finden ist, oder wenn der Vortest auf mehreren "Gebieten" reagiert hat, bleibt eine

 

3) Möglichkeit: Man macht, genau wie beim Menschen, einen Allergietest in der Haut. Das Tier wird hierfür großflächig geschoren und bekommt bei einem Spezialisten verschiedene Reagentien in die Haut gespritzt. Ist es gegen eine der Substanzen allergisch, erkennt der/die SpezialistIn dies an der Reaktion der Haut (Kosten: Zwischen 200,- bis 400,- Euro zuzüglich Fahrtkosten). Wichtig ist, dass das Tier vor einem Allergietest, gleich, ob in der Haut oder im Blut, mindestens 4, besser 8 Wochen keine juckreizstillenden Medikamente, vor allem kein Cortison, bekommen hat.